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Ein 1.-April-Scherz mit Tragweite - 8. Mai 2019

Ruedi Grolimund, Seelsorger und Katechet in der Katholischen Pfarrei Dornach ist aus verständlichen Gründen tief besorgt. Dies weil die Reformierten der Ortschaft einen Tabak-Laden eröffneten und mehr und mehr Katholiken sich nach dem Gottesdienst bei den Reformierten eine Zigarre gönnen gehen. Was wie ein 1.-April-Scherz klingt, ist auch einer. Einer mit Tiefgang.

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(Podcast folgt)

«Das macht uns echt Sorge! Wir haben sonst schon Skandale in der katholischen Kirche, die Leute laufen reihenweise davon und jetzt noch das, wir haben sonst ein gutes Einvernehmen mit den Reformierten in der Ökumene. Aber jetzt das. Es haben schon Leute angekündigt, dass sie nach dem Gottesdienst zu den Reformierten gehen … da kommen Gedanken von Konvertieren», sagt Ruedi Grolimund, Seelsorger und Katechet in der Katholischen Pfarrei Dornach. Und weiter: «Wir sind empört und werden ganz konkret überlegen, wie wir das kontern können, das lassen wir nicht auf uns sitzen.»

Derweil gibt Sigrist Uwe Thiel bereits einen Einblick in das erlesene Sortiment: «Wir haben zum Beispiel die Zigarre ‘Huldrych’, ein Elitestück, dann das Zigarillo Anna-Reinhard, eine kleine Damenzigarre und für die Pfeifenraucher den Tabak Bullinger.»

Erste überlegen zu konvertieren

Erste Personen spielen bereits mit dem Gedanken eines Übertritts, so etwa Olivia Belnava: «Ich bin zwar bei den Katholiken angemeldet, aber seit ich gesehen habe, dass es bei den Reformierten Zigarren gibt zum Rauchen, gehe ich am Sonntag immer wieder hin und bin nun übertrittswillig. Es ist wunderbar, nach dem Gottesdienst noch eine Zigarre mit dem Pfarrer zu rauchen.»

Hintergrund für den Zigarrenladen ist der Mitgliederschwund. Nun mache man sich die Form des Kirchturms zunutze, erklärt Haiko Behrens, «er sieht aus wie eine Zigarre. Und insofern haben wir entschieden, neue Finanzmittel zu erschliessen und einen Zigarrenladen zu eröffnen.» Die Zigarren können erworben und nach dem Gottesdienst beim Apero konsumiert werden. «Die Mitglieder können danach miteinander noch über die Predigt sprechen.»

Ernster Hintergrund

Das Ganze ist ein 1. April-Scherz. Mit durchaus ernstem Hintergrund. «Die Idee dazu kam mir, als ich unseren Turm anschaute.»

Haiko Behrens ist auch im Synodalrat und bekommt mit, wie sich die kirchlichen Finanzen Mittel- und Langfristig entwickeln. «In den USA habe ich gemerkt, wie kreativ dort versucht wird, finanzielle Mittel zu erschliessen, dachte ich mir, könnte man das auf scherzhafte Weise anstossen und dann weiterentwickeln.»

Denn so wie es jetzt laufe, könne es langfristig nicht weitergehen. «Mir ist aber auch klar, dass wir hier in der Schweiz immer noch auf sehr hohem Niveau jammern. Ich sah in den Staaten, wie Kirchen wegen fehlender Mittel ihr Dach nicht mehr reparieren konnten, so dass es reinregnete. Oder die Mitarbeiter nicht mehr bezahlen konnten und bankrott gingen.»

Etwas muss sich ändern

«Soweit sind wir noch lange nicht.» Es brauche nun Kreativität und ein Querdenken. «Wir müssen überlegen, was uns die Kirche wert ist.»

Mittelfristig müsse überlegt werden, wie die Kirche in der Gesellschaft ihre vielfältigen Aufgaben noch bewerkstelligen könne. «Wenn so ein Scherz ein Gedankenanstoss ist, dass wir uns darüber anfangen Gedanken zu machen und kreativ zu werden, dann ist das eine gute Sache. Denn noch ist es harmlos, noch geht es. Aber wir müssen in die Zukunft schauen. Von nichts kommt nichts. Auch in der Kirche.»

Webseite der Reformierten Kirche Dornach

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