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Kirchen setzen sich gegen Menschenhandel ein - 11. März 2020

Die Digitalisierung ermöglicht es, Inhalte länderübergreifend zu transportieren, erklärt Gallus Tannheimer, Leiter der «Christlichen Ostmission» (COM). «Ein Konsument in der Schweiz oder in Europa kann Szenen, die auf Menschenhandel basieren, hier konsumieren. Und erst seine Nachfrage bewirkt eine grosse Sklaverei in diesem Land wie beispielsweise Kambodscha, wo Kinder missbraucht werden für sexuelle Dienstleistungen und Handlungen. So gesehen ist die Digitalisierung auch ein Fluch geworden, was früher unmöglich war, ist heute möglich geworden.»

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«Wir haben einen starken Fokus auf die Prävention und versuchen die Risikogruppen herauszufinden und zu schauen, wie wir sie schützen und begleiten können», erklärt Beatrice Käufeler, sie leitet bei der COM das Projekt gegen Frauen- und Kinderhandel. «Das geht bis hin zu Opferbefreiung oder das Auffangen von Opfern an gewissen Grenzposten.» Dazu kommt Opferbetreuung und ein wiederintegrieren in die Gesellschaft.

Engagement auch in der Schweiz

Seit dem Jahr 2006 engagiert sich die COM auch in der Schweiz. «Vor allem in Kirchen durch Vorträge oder Fachtagungen. Und vor rund fünf Jahren haben wir begonnen, Ehrenamtliche zu suchen, die uns dabei helfen, ihr persönliches Umfeld zu sensibilisieren. Denn wir haben festgestellt, dass viele Menschen in der Schweiz nicht informiert sind», beobachtete Beatrice Käufeler. «Oft ist das Gefühl da, dass die Schweiz davon nicht stark betroffen ist.»

Auch Schweiz ist betroffen

«Auch in der Schweiz landen Betroffene aus dem Menschenhandel. Wie viele es sind, ist nicht bekannt, aber die Dunkelziffer ist sehr hoch.» Es sei wichtig, dass die Schweiz aufgerüttelt wird. «In den letzten 15 Jahren ist diesbezüglich sehr viel geschehen, seitens der Politik und Organisationen, aber es reicht einfach nicht, weil der Menschenhandel nach wie vor ein Randthema ist. «Es wird noch zu wenig ernst genommen, es werden zu wenig Ressourcen gesprochen, damit überhaupt eine gute Präventionsarbeit gemacht werden kann, Opfer identifiziert und begleitet werden können, bis hin zur Strafverfolgung.»

«Hände gebunden»

Gerade seitens der Polizei sei immer wieder zu vernehmen, dass ihnen die Hände gebunden sind, «weil zu wenig Gelder gesprochen sind und das Personal nicht aufgestockt werden kann. Da gibt es ganz viel Ausbaupotential hier in der Schweiz. Deshalb wollen wir das Thema noch viel stärker an die Öffentlichkeit bringen, so dass es noch wesentlich mehr wahrgenommen wird und die Behörden aktiver werden.»

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