< Zurück zu den Podcasts

«Eine neue Aussicht für die ganze Kirche» - 19. August 2020

«Corona ist nicht auf eine Person oder eine Konfession begrenzt, es betrifft alle Leute», sagt Valentine Koledoye, Bischofsvikar der Region St. Urs im Bistum Basel. «Viele liturgische Anlässe, die abgesagt werden mussten, wegen Corona, brachten ganz grosse Nachteile.» Denn diese liturgischen Anlässe prägen das kirchliche Leben.

Podcast teilen
Code eibetten: <div id="oekumeraPodcastLink"><a href="https://oekumera.ch/podcasts/eine-neue-aussicht-fuer-die-ganze-kirche/"><img src="https://oekumera.ch/wp-content/uploads/2018/06/oekumera-logo-web.png" alt="Oekumera Podcast" title="Oekumera Podcast"/></a>

Diese Anlässe bringen die Menschen zusammen. «Aber was ich entdeckt habe, durch das Corona-Virus, ist die grosse Solidarität unter den Menschen. Das ist spürbar», beobachtet Valentine Koledoye. «Diese hat man bisher noch nicht entdeckt. Die Leute sind füreinander da.»

Die Jugendlichen, die man nicht regelmässig im Gottesdienst sieht, sind in der Diakonie auf einmal da; sei es in den Pfarreien oder Pastoralräumen. «Besonders für die alten Menschen oder jene, die Angst hatten, nach draussen zu gehen.»

«Viele neue Initiativen»

In den Pfarreien entstanden viele neue Initiativen, «bezüglich wie man immer noch Kontakt mit den Menschen pflegen kann, ohne einen physischen Kontakt zu haben. Und es gibt Pfarreien, wo sie einfach die Liebe Gottes zeigen, durch eine Verteilung von Osterkerzen nach Hause oder einfach für Menschen, die jemanden brauchten, der ihnen die Einkäufe bringt.»

Der Coronavirus habe Nachteile, «aber er hat uns auch gezeigt, wie wir als Menschen wirklich Gemeinschaft leben und zueinander schauen können. Und das war für mich während der Lockdown-Zeit spürbarer als alles andere.»

Händeschütteln fehlt

Viele Gottesdienste und Anlässe mussten abgesagt werden, «Aber ich hoffe, dass es irgendwann besser wird.» Er persönlich könne sich nicht vorstellen, jemanden zu begrüssen, ohne der Person die Hand zu geben. «Das fehlt mir jetzt total. Und ich habe bemerkt, wie wichtig diese Geste im Leben ist, jemandem die Hand zu reichen. Mir fehlt es, dass ich jemanden richtig begrüssen kann, so wie ich es früher gemacht habe.»

Man müsse auch bereit sein, etwas Neues zu lernen. «Jetzt ist Corona-Zeit, man muss auf die anderen schauen. Nicht nur der eigene Wille zählt, sondern es geht darum, dieses grosse Risiko zu minimieren, damit andere Menschen geschützt sind.»

Krisen sind Chancen

Durch Krisen werden auch neue Dinge gedacht. «Früher dachten wir, dass Gottesdienste unbedingt gestaltet werden müssen. Wir haben nun etwas anderes lernen müssen.»

Ausserdem wurden Innovationen und Initiativen erarbeitet, wie Menschen durch die neuen Medien erreicht werden können. «Ich wäre froh, wenn wir auf die Liebe aufbauen, die wir in dieser Corona-Zeit gezeigt haben, besonders, dass die Leute hilfsbereit sind, anderen Menschen zu helfen. Die Jugendlichen, die wir kaum in der Kirche gesehen haben, zeigten, dass sie vieles für die Pfarreien machen können.»

Gottesdienst heisst, den Menschen dienen

«Gottesdienst heisst nicht nur, in die Kirche zu kommen. Gottesdienst kann auch heissen, dass ich meinem Nächsten diene. Zum Beispiel die Ärztin oder die Krankenschwester, die nicht in die Kirche kommen kann, weil sie am Sonntag arbeitet: Sie macht eigentlich den Gottesdienst, mit der Hilfe für die Kranken im Spital. Das ist der Auftrag Gottes. Und wenn die Jugendlichen Hilfsbereit sein können, dann haben wir etwas gewonnen.»

Dies sollte mehr geschehen, erklärt Valentine Koledoye, «um mehr zu tun. Das wäre eine neue Aussicht für die ganze Kirche.»

Webseite Bistum Basel

Weitere Podcasts:

Pop-Oratorium zum Jubiläum - Thal-Gäu

«Als das Jubiläum angestanden ist, hatte ich rasch die Idee, was man tun könnte, denn 2018 hatte ich in Thun den ‘Oslo Gospel Chor’ mit dem Messias Oratorium gehört. Das hat mich sehr beeindruckt und ich dachte, dass ich da etwas daraus machen kann», sagt Edith Schenk, die seit 25 Jahren Chorleiterin, des Reformierten Chores von Balstahl ist.

Klagemauer zu verschenken - Rege benutzt, soll sie nun andernorts dienen - Bucheggberg-Wasseramt

Die Reformierte Kirchgemeinde Oftringen verschenkt ihre Klagemauer. Fast eineinhalb Jahre lang konnten die Einwohner Gebets-Zettelchen in die Backstein-Ritzen stecken. Nun soll das kurz vor dem Lock-down installierte Werk – falls eine interessierte Gemeinde gefunden wird – andernorts dienen.

Tage für Gregorianik in Olten - Olten-Niederamt

«Gregorianik ist die ursprünglichste Kirchenmusik, sie ist nur gesungen», sagt Renata Jecker, Mitarbeiterin bei der Fachstelle Kirchenmusik Solothurn und Kirchenmusikerin. «Dies einstimmig und auf lateinisch, weil damals Latein die Sprache gewesen war, die man in der Kirche gesprochen und geschrieben hat. Es ist auch entsprechend alt, die ersten Quellen stammen aus dem Jahr 600 nach Christus.»

FOOTER IMAGE