Langenthal sucht Pfarrperson über Spotify - 28. April 2021
«Der Pfarrer, die Pfarrerin hat eine Hauptaufgabe, nämlich den Kontakt mit Menschen zu pflegen und aufzuzeigen, was die Gemeinschaft mit Gott bedeuten könnte», erklärt Reto Steiner, Präsident der Reformierten Kirche Langenthal. «Diese Gemeinschaft wird heute anders gelebt, als vor 50 oder 100 Jahren. Vieles spielt sich in den sozialen Medien oder Online ab.»
Warning: Undefined array key "podcast" in /var/www/vhosts/oekumera.ch/httpdocs/wp-content/themes/Divi-Child/single-project.php on line 31 Warning: Trying to access array offset on value of type null in /var/www/vhosts/oekumera.ch/httpdocs/wp-content/themes/Divi-Child/single-project.php on line 31
Mit der neuen Pfarrperson wollen die Reformierten auch in diese Welt gehen «und die Leute dort abholen, wo sie einen grossen Teil ihrer Freizeit verbringen.»
Offiziell wird die neue Pfarrperson über Spotify gesucht, möglich sind aber auch «herkömmliche» Bewerbungen. «Wir freuen uns über alle Arten der Bewerbungen. Wichtig ist, dass die Kandidaten, die bei uns arbeiten wollen, einen hohen Bezug zur digitalen Transformation sowie zu den sozialen Medien hat.» So dass sowohl die traditionellen Kontakte, die in Präsenz stattfinden, gepflegt werden, aber auch ein aktives Bearbeiten und ein aktives Leben in der digitalen Welt, führt Reto Steiner aus.
«Hybrid unterwegs»
«Ich glaube, dass die Pfarrperson in Zukunft hybrid unterwegs ist. Sowohl in der realen Welt, als auch da, wo man sich digital trifft.»
Corona veränderte die Art und Weise der Gottesdienste, während einer gewissen Zeit fanden diese manchenorts vorwiegend über Live-Streams statt.
«Wir suchen nicht eine Pfarrperson für die Corona-Zeit, sondern jemand, der auch nach der Pandemie bei uns arbeitet. Die Covid-19-Zeit hat nicht eine neue Entwicklung eingeführt, sondern sie hat etwas beschleunigt, was in vielem bereits der Fall war. Die Kirche stand der Digitalisierung aber lange kritisch gegenüber. Nun haben wir gesehen, dass es auch funktioniert.»
«Gerade Gottesdienste, die Online ausgestrahlt werden oder Seelsorge über Zoom können den gleichen Wert haben, wie wenn sich Menschen real treffen.»
Kirche wurde aufgerüttelt
Die Pandemie-Zeit habe die Kirche auch etwas aufgerüttelt. «Es ist wie bei Apostel Paulus, dieser ist sehr früh nach Athen gegangen. Er hat dort nicht alles neu eingeführt, sondern er dockte an ihre Gesellschaft an. Dort erzählte er anschliessend das Evangelium. Und genau das ist der Auftrag von uns Christinnen und Christen in der heutigen Zeit.» Dort andocken, wo sich die Gesellschaft aufhält, zu den Menschen gehen und sie dort abholen, in ihren traurigen und in ihren fröhlichen Lebenssituationen.
«Es ist also gar nicht so etwas neues, das wir hier suchen, sondern ein Aufnehmen von neuen Entwicklungen. Aber die Grundaufgabe, nämlich Beziehungen zu Menschen pflegen, Beziehungen zu Gott pflegen, die bleibt genau gleich. Auch bei der Pfarrperson, die wir jetzt suchen.»
Grosse Bedeutung in der Zukunft
Es gibt verschiedene Apps, die gerade boomen, zum Beispiel «Club House». Solche Angebote zeigen, dass der digitale Austausch auf eine Nachfrage stösst. «Ich gehe davon aus, dass wir nach Corona nicht auf komplette Präsenz zurückgehen, wir werden vermehrt hybride Formen der Kommunikation haben, wo man sich über Zoom oder Teams trifft. Gleichzeitig wird man sich auch wieder in einem Restaurant mit Menschen treffen wollen. Ich glaube, das wir die Zukunft sein. Ich bin überzeugt, dass digitale Angebote zum Beispiel auf Spotify in Zukunft eine ganz grosse Bedeutung haben werden.»