Das Spital als Gemeinde: Spitalseelsorge am SRO - 15. Juni 2022
«Vereinfacht könnte man sagen, dass als Spitalseelsorgerin meine Gemeinde das Spital ist», sagt Claudia Graf, Seelsorgerin am SRO Spital und im kirchlichen Bezirk Oberaargau und ergänzt: «Natürlich mit den Patientinnen und Patienten, die krank sind oder einen Unfall hatten sowie mit den Angehörigen.» Wichtig sind Claudia Graf auch die rund tausend SRO-Mitarbeitenden. «Sie setzen ihr Können für die Patienten ein und sind oft auch unter Druck.»
Wichtig ist das Da-Sein für die Menschen. «Ich glaube, dass Gott mit uns lebt und ich versuche etwas von seinem Wirken im Alltag zum Tragen zu bringen.»
Seit dem 2. Mai 2022 arbeitet Claudia Graf in dieser Funktion am SRO-Spital, zuvor war sie im gleichen Bereich in drei anderen Spitälern tätig. «Es ist wichtig, richtig ins Spital reinzukommen und so hatte ich eine lange Liste mit Terminen, bei welchen ich mich verschiedenen Personen und Teams vorgestellt habe.»
Zusammenarbeit wichtig
Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Abteilungen ist wichtig. «Ich habe regelmässige Termine wo ich mich mit den Pflegenden und Ärztinnen und Ärzten bespreche, wo es Situationen gibt, wo es besonders wichtig wäre oder vielleicht auch jemand ‘schwieriges’ ist, wo ich versuchen könnte, die Person von einer anderen Seite abzuholen.»
Als Spitalseelsorgerin unterliegt Claudia Graf dem Seelsorgegeheimnis.
Längere Begleitung
«Bei Menschen, die längere Zeit da sind, macht man manchmal Termine ab und kommt für ein halbstündiges oder sogar stündiges Gespräch.» Wenn es zum Beispiel um ethische oder theologische Fragen geht. Manchmal sind aber auch Leute die nichts mit dem Glauben am Hut haben, an einem Gespräch interessiert.
Wichtig ist auch die Vernetzung mit den Kollegen in den Gemeindepfarrämtern.
Menschen da begleiten, wo sie sind
«Ich glaube, dass dies dasselbe ist, was Jesus Christus getan hat, er hat die Menschen da begleitet, wo sie sind.»