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Hoffnung für Strassenkinder im Senegal - 26. Oktober 2022

Schon lange vor der Öffnung des Zentrums „Oasis“ um neun Uhr warten die ersten Jungen vor dem Tor. Wie immer sind sie seit Sonnenaufgang auf den Beinen. Sie leben als Strassenkinder in einem Vorort der Hauptstadt Dakar, im Senegal.

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Für die Nacht suchen sie sich einen sicheren Ort, wo sie schlafen können. Oft aber werden sie entdeckt und vertrieben. Auch tagsüber sind sie ständig unterwegs und müssen sich ihr Essen auf der Strasse erbetteln. Im „Oasis“ können sie einen Moment ausruhen, erhalten ein Frühstück, können sich waschen und Wunden an Füssen oder anderen Körperteilen werden versorgt. Hier sind Menschen, die sich um sie kümmern und Zeit haben.

Der Senegal ist stark mit dem Phänomen der Talibé oder bettelnden Kinder konfrontiert. Talibé kommt vom arabischen Wort talib, das Schüler bedeutet. Ein Talibé ist ein Schüler, der eine Daara (Koranschule) besucht, um dort den Koran zu lernen. Im Senegal ist ein Talibé in der Regel ein Junge zwischen 5 und 15 Jahren, der aus einer armen Familie stammt und von seinen Eltern einem Koranlehrer (oder Marabout) anvertraut wird, damit dieser sich um seine religiöse Erziehung kümmert. Im Gegenzug muss der Talibé Hausarbeit verrichten und ist in der Regel gezwungen, auf der Strasse zu betteln, um sich selbst, seinen Lehrer und dessen Familie zu unterstützen.

Eine grosse Anzahl von Talibé stammt heute aus dem Kinderhandel, der von falschen Marabouts organisiert wird, die mehr von persönlicher Bereicherung als von der Erziehung junger Menschen motiviert sind. So laufen viele Jungen ihrem Lehrer davon und landen auf der Strasse. Dort leben sie unter prekären Bedingungen und es fehlen ihnen Liebe und Annahme von Menschen, denen sie vertrauen können.

Aufbau eines Zentrums

Ein junges Ehepaar (Mégane und Adama mit zwei kleinen Kindern), sie Schweizerin aus dem Kanton Neuenburg und er ein Senegalese, ist in den Senegal gezogen, um dort ein Projekt für Strassenjungen aufzubauen. Bei diesen Jungen handelt es sich meist um Talibé, die aus ihrer Koranschule geflohen sind und keinen Kontakt zu ihren Familien mehr haben. Adama hat selbst mehrere Jahre als Talibé auf der Strasse gelebt. Er kennt die Bedürfnisse und Nöte der Jungen aus eigener Erfahrung.

Mégane ist Krankenschwester und Hebamme. Nun konnte ein Haus gemietet werden, wohin die Jungen kommen können. Ein Wächter und eine Köchin wurden angestellt. Das Haus bietet Spielmöglichkeiten für die Kinder, es hat einen Raum mit Büchern und es gibt wechselnde Aktivitäten. In der „Oasis“ helfen auch freiwillige Mitarbeitende. Rund 60 Morgenessen werden unterdessen ausgegeben. πWeg von der Strasse Mégane und Adama möchten aber mehr als nur eine Anlaufstelle für die Tablibé sein. In der „Oasis“ sollen die Jungen Liebe und Annahme erfahren und auch von Jesus hören. Langfristig möchten sie die Kinder von der Strasse holen und ihnen eine Rückkehr zu ihren Familien ermöglichen. Auch Zugang zu Schulbildung und einer Berufsausbildung ist ein grosses Anliegen. Adama möchte auch Aufklärungsarbeit machen bei den Familien, die ihre Kinder als Talibé fortschicken. Es gibt so viel zu tun! Weitere Mitarbeitende sind dringend gesucht. Und auch Finanzen braucht das Zentrum, denn noch sind nicht genügend Spenden vorhanden, damit die „Oasis“ langfristig betrieben werden kann.

Webseite Reach Across

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