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Matthias Duck bei UNO – Lepra-Mission erhält Stimme: «Menschen mit Beeinträchtigungen sollen ein würdiges Leben haben» - 21. Juni 2023

Hochkarätiges Treffen in Basel: Markus Schefer vom UNO-Behindertenausschuss trifft einen Lepra-Betroffenen, der gleichzeitig die für die Fürsprache-Arbeit der Lepra-Mission weltweit tätig ist. Nun wird die Stimme der Betroffenen noch stärker.

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«Lepra ist eine Sache, die auf unserem Radar des UN-Behindertenausschusses ist», sagte Markus Schefer, beim Treffen mit Mathias Duck, Global Advocay Manager der weltweiten Lepra-Mission und Markus Freudiger, Geschäftsleiter der Lepra-Mission Schweiz.

Weiter hielt Markus Schefer fest: «Bei uns geht es darum, dass Menschen, die eine Beeinträchtigung haben, ein ebenso würdiges Leben und die gleichen Gelegenheiten wie andere Personen haben.» Der Weg ist lang. «Wir müssen Geduld und einen langen Atem haben», erklärte Schefer weiter. Markus Freudiger: «Er ermutigte uns gleichzeitig, bei dieser wichtigen Arbeit mitzuwirken, was wir sehr gerne tun.»

Lepra-Mission gestaltet UN-Arbeit mit

«Konkret heisst es, dass die Lepra-Mission wenn ein Land im jeweiligen Turnus beim UNO-Behindertenausschuss betrachtet wird, wir einen Bericht zur Lage der Lepra-Betroffenen einreichen können», blickt Markus Freudiger nach vorne. «Der Bericht soll klare Forderungen enthalten, damit der UNO-Behindertenausschuss damit arbeiten kann.»

Mathias Duck hält fest: «Wir unterstützen unsere Mitarbeitenden, dass sie lokal Berichte verfassen, damit wir damit arbeiten können. Der Kreis muss sich auch Lokal schliessen. Manchmal denkt man, dass wenn wichtige UNO-Komitees etwas sagen, dann auch etwas geschieht, das ist aber nicht so.» Die Arbeit vor Ort ist daher von entscheidender Bedeutung.

Unterschied für Betroffene in entfernten Dörfern

«Wenn auf UN-Ebene etwas besprochen wird, ist das gut», bewertet Mathias Duck. «Aber es bedeutet noch nicht sehr viel. Wenn es dann um ein konkretes Land geht, ist es wichtig, dass Berichte kommen, wenn da Missstände herrschen.» Idealerweise werden dann Empfehlungen gemacht, mit denen in der Nation gearbeitet werden kann. «Es hat einen langen Lauf, aber es ist die einzige Art und Weise, wie für die Betroffenen etwas bewirkt werden kann.»

Weiter betont Mathias Duck: «Wir wollen, dass es einen Unterschied macht, für die Person, die in Indien in ihrem Dorf sitzt und für welche die Änderung existenziell ist.» Für manche Menschen ist die Dienstleistung zwar da, aber die Betroffenen wissen nicht darum. Hier sind Regierung und Organisationen gefragt – was durch die Hinweise der Vereinten Nationen gefördert wird.

Selbst von Lepra betroffen

Mathias Duck zum Treffen: «Markus Schefer sagte, dass Leute, die vermuten, dass sie Lepra haben, nicht hingehen, um sich offiziell registrieren zu lassen, weil sonst klar ist, dass sie stigmatisiert werden.»

Lepra selbst ist eine Behinderung, nicht einzig die Folgeschäden, sagt der einst selbst von dieser heimtückischen Krankheit betroffene Mathias Duck aus Paraguay: «Als bei mir Lepra entdeckt wurde, teilte ich das meiner Frau mit. Es dauerte aber drei Jahre, bis ich frei darüber sprechen konnte. Die bange Frage war: Wie werden die Leute reagieren und werden sie möglicherweise zurückschrecken? Ich erlebte es nie, dass die Menschen mich anders behandelten. Aber es ist da, in der Gesellschaft. Einige sprechen von Selbst-Stigmatisierung. Ich mag lieber den Ausdruck ‘internalisiertes Stigma’. Dies weil das Stigma real ist: Ich arbeitete zu diesem Zeitpunkt schon zehn Monate in einem Lepra-Spital. Mitarbeiter wurden wegen ihrer Arbeit gesellschaftlich stigmatisiert, teilweise durften ihre Kinder nicht mehr in die Schule. Diese Sachen sind nicht mehr so ausgeprägt, wie es einmal war – aber sie sind noch da.» Gerade deshalb ist die nun auch bei der UNO gehörten Stimme der Lepra-Mission wichtig.

Webseite Lepra-Mission Schweiz

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