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Brücken bauen: Die Hoffnung der Christen in Ägypten - 17. Juli 2024

Trotz oder gerade wegen der Herausforderungen im Zusammenleben mit Muslimen, insbesondere in Oberägypten, betont Pater Paulus Sati die Bedeutung der christlichen Solidarität und des gegenseitigen Lernens zwischen Orient und Okzident.

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Viele Menschen besuchen die Kathedrale und Wallfahrtsort «Unsere Liebe Frau von Fatima» im Kairoer Stadtteil Heliopolis, sagt Pater Paulus Sati im Interview mit Livenet. «Es ist ein Ort der Begegnung für Besucher aus aller Welt. Wir erleben hier täglich, wie sich die unterschiedlichsten Menschen begegnen – Touristen, Pilger und Gläubige aus allen Teilen der Welt.»

Das Land hat auch einen biblischen Bezug. «Ägypten ist ein heiliges Land, in dem die heilige Familie drei Jahre lang Zuflucht fand. Dieser historische Hintergrund zieht viele Menschen an.»

Christen vor Herausforderungen

Die christliche Gemeinde in Ägypten steht vor besonderen Herausforderungen. Pater Paulus beschreibt, wie das Zusammenleben mit Muslimen in den ländlichen Gebieten des Südens oft schwierig ist.

«In Oberägypten, wo die Bevölkerung sehr eng zusammenlebt, kommt es leicht zu Spannungen», erklärt er. «Kleine Kapellen werden oft zu Kirchen, was einige extremistische Muslime als Provokation empfinden. Dennoch funktioniert die Zusammenarbeit mit der Regierung gut, die sich um Gleichberechtigung und den Schutz aller Bürger bemüht.»

Pater Paulus betont, dass es der ägyptischen Regierung nicht nur um den Schutz der Christen geht, sondern um die Gleichberechtigung aller Menschen, unabhängig von ihrer Religion. «Die Regierung sieht uns nicht nur als Christen oder Muslime, sondern als Bürger dieses Landes», betont er.

Voneinander lernen

Pater Paulus, der selbst orientalische Wurzeln hat und lange in Europa gelebt hat, sieht in der Verbindung von Orient und Okzident eine grosse Chance. «Ich habe viele Jahre in Europa verbracht – in den Niederlanden, Deutschland, Belgien und Luxemburg», erzählt er. «Diese Erfahrungen haben mich geprägt. Wir können viel voneinander lernen. Der Westen kann von der spirituellen Tiefe und der Geschichte des Ostens profitieren.»

Er betont, dass Christen aus dem Osten eine Bereicherung für die Kirchen in Europa sind. «Es wäre gut, wenn wir Christen aus dem Osten offener aufnehmen würden. Sie bringen wertvolle Erfahrungen und eine tiefe Verbundenheit mit dem Glauben mit», so Pater Paulus. «Es geht nicht nur um finanzielle Unterstützung, sondern auch um geistliche Bereicherung.»

Unterstützung aus dem Westen

Eine wichtige Säule der Unterstützung für die Christen in Ägypten ist die Organisation «Kirche in Not (ACN)». «Seit 2015 arbeiten wir intensiv mit ‚Kirche in Not‘ zusammen», erklärt Pater Paulus. «Die Organisation leistet grossartige Arbeit, um die christliche Solidarität zu fördern. Sie finanzieren Projekte und unterstützen uns in unserer Mission.»

Dabei gehe es nicht nur um finanzielle Hilfe, erklärt Pater Paulus. «Es geht um christliche Solidarität, die das Christentum von Anfang an ausgezeichnet hat. Schon zur Zeit der Apostel haben Menschen ihren Besitz verkauft und den Erlös den Aposteln zur Verfügung gestellt. Diese Tradition der Solidarität lebt bis heute.»

Gemeinschaft stärken

Pater Paulus bleibt trotz aller Herausforderungen optimistisch. «Wir müssen daran arbeiten, unsere Gemeinschaften zu stärken und die christliche Solidarität zu fördern. Es ist wichtig, dass wir uns gegenseitig unterstützen und gemeinsam für Gerechtigkeit und Frieden eintreten», sagt er.

Abschliessend betont Pater Paulus die Bedeutung des Glaubens und der Gemeinschaft. «Wir leben in schwierigen Zeiten, aber unser Glaube gibt uns die Kraft, weiterzumachen. Es ist unsere Aufgabe, das Evangelium zu verkünden und Hoffnung zu verbreiten – hier in Ägypten und auf der ganzen Welt.»

Webseite Kirche in Not

Dieser Text ist auch bei Livenet.ch erschienen.

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