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Bibelschule bringt Zukunft in kriegsgebeuteltes Äthiopien - 18. September 2024

Drei Jahre Krieg haben in der äthiopischen Region Tigray viel zerstört. Doch es gibt Hoffnung, wie Jürg Gugger von «ReachAcross» berichtet: Eine Bibelschule bildet Leiter aus, die Versöhnung und Heilung in die traumatisierten Gemeinden bringen.

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Bild: Gottesdienst in Shire (Foto: ReachAcross).

 

 

«Die Schule liegt im Tigray, in Äthiopien. Dort herrschte drei Jahre lang ein brutaler, blutiger Krieg», sagt Jürg Gugger, Geschäftsführer von «ReachAcross Schweiz». Vor eineinhalb Jahren endete er mit einem Friedensabkommen.

Die Region wurde durch den Krieg stark in Mitleidenschaft gezogen. «Hunderttausende haben ihr Leben verloren, es gab schlimme Kriegsverbrechen.»

Die Infrastruktur ist zerstört und natürlich auch die Bibelschule, bedauert Jürg Gugger. «Sie mussten wieder bei Null anfangen und haben im letzten Herbst mit zwei Klassen begonnen. Eine auf Tigrinya und eine auf Englisch. Die Leute kommen immer für eine oder zwei Wochen hierher und werden intensiv unterrichtet, von einheimischen Theologen und manchmal auch von Leuten aus dem Ausland».

Danach kehren sie in ihre Gemeinden zurück und wenden das Gelernte an. «Es gibt zwei Klassen mit jeweils etwa 50 Studierenden.»

In Nähe der Schule vertrieben

Der Unterricht findet in einem Kirchengebäude statt, in dem auch die Schule untergebracht ist. «Shire war vor dem Krieg eine Kleinstadt mit rund 60’000 Einwohnern. Heute leben hier rund 300’000 Menschen», bilanziert Jürg Gugger. Die Stadt ist zu einem riesigen Flüchtlingslager geworden. «Alle intern Vertriebenen leben in Zelten rund um das Städtchen. Im Anflug sieht man die riesigen Lager, wie man sie leider kennt, mit diesen weissen Planen.»

Viele Menschen wollen die Schule durchlaufen. «Sie müssen nicht mehr kommen, sie leben jetzt in den Lagern.»

Vom Flüchtling zum Hoffnungsträger

Die Jesusnachfolger haben viel zu bieten, beobachtet Jürg Gugger: «Sie bringen die Frohe Botschaft – und gerade Versöhnung ist ganz wichtig sowie die Trauma-Arbeit. Die Menschen haben viel Schreckliches erlebt. Die Nachfolge Jesu hilft. Wenn sie Gott kennen lernen und spüren, dass sie ihn in ihr Leben lassen wollen, hat das einen grossen Einfluss.»

Segensreich ist es, wenn die zukünftigen Leiter das Evangelium weitertragen. «Die Gemeinden, die früher klein waren und während des Krieges schrumpften, sind heute voll. Viele neue Menschen haben Jesus gefunden, sie haben Hoffnung und Versöhnung erfahren.»

Hoffnung trotz Trauma

Die äthiopische Gemeinde wächst. Jürg Gugger stellt fest: «Der Glaube hilft den Menschen nach dem Krieg, ihre Traumata zu überwinden. Er gibt ihnen neue Hoffnung in ihrem Elend. Der Glaube ist eine grosse Kraft, die ihnen hilft, sich mit dem Geschehenen zu versöhnen.»

Eine der Studentinnen hat etwas besonders Schlimmes erlebt: «Ihr Mann wurde vor ihren Augen erschossen. Natürlich sieht man, dass sie traumatisiert ist. Aber man sieht auch, dass sie Hoffnung hat. Sie sagt, sie verzeiht den Tätern und schöpft ihre Kraft und Hoffnung aus dem Glauben». Gott schafft Neuanfänge «und das spürt man dort.»

Dieser Text ist auch bei Livenet.ch erschienen.

Webseite ReachAcross

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