
Zukunft braucht Nahrung - 12. März 2025
Mit dem Aschermittwoch startet morgen die Ökumenische Kampagne von Fastenaktion, HEKS und Partner sein. Unter dem Slogan „Hunger frisst Zukunft“ rücken die Organisationen die Ursachen der globalen Hungerkrise in den Fokus. Denn Millionen von Menschen im Globalen Süden leiden Hunger. Sie haben kein tägliches Brot. Und wer hungert, hat keine Zukunft. Die Organisationen zeigen auch konkrete Handlungsmöglichkeiten auf für alle, die sich für eine gerechte Welt ohne Hunger einsetzen wollen – denn Zukunft braucht Nahrung.
Die neusten Zahlen der UNO- Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) zeigen: 2023 hungerten rund 733 Millionen Menschen, und 2,8 Milliarden – jede dritte Person weltweit – konnten sich keine gesunde Ernährung leisten. Trotz des Ziels der Vereinten Nationen, den Hunger bis 2030 zu beenden, steigt die Zahl der Unterernährten. Diese Realität ist erschütternd – umso mehr, wenn wir uns bewusst machen, dass Hunger und Mangelernährung nicht einfach Schicksal sind, sondern das Resultat eines ungerechten Ernährungssystems.
Menschengemachte Ungerechtigkeit
Hunger ist mehr als ein Mangel an Kalorien. Er ist eine tiefgreifende strukturelle Ungerechtigkeit, welche die Zukunftsperspektiven ganzer Generationen zerstört. Ein gerechtes System der Lebensmittelversorgung würde allen Menschen ermöglichen, sich ausgewogen und gesund zu ernähren. Denn die globale Produktion von täglich 9700 Kalorien pro Person steht im krassen Gegensatz zum täglichen Durchschnittsbedarf von 2300 Kalorien. Selbst nach
Abzug von Tierfutter, Agrotreibstoffen, Food Waste und Ernteverlusten verbleiben täglich über 2900 Kalorien pro Person. Dass trotz dieser Überproduktion Menschen hungern, ist eine grosse Ungerechtigkeit.
Hunger ist somit auch eine Folge der Machtkonzentration bei einzelnen Grosskonzernen, die von Profitgier getrieben sind. Lebensmittel werden dort produziert, wo es am günstigsten ist, und dort verkauft, wo die Kaufkraft am höchsten ist. Die Konsequenz: Menschen im Globalen Süden bauen Produkte für den Export an, die sie sich selbst nicht leisten können.
Dies führt zu einseitiger Ernährung und Vitamin- und Mineralstoffmangel – mit besonders dramatischen Folgen für Kinder. Mangelernährung schädigt ihre körperliche und geistige Entwicklung dauerhaft, beeinträchtigt ihre Konzentrationsfähigkeit und Lernleistung und verhindert so eine gute Schul- und Berufsausbildung. Der Hunger frisst ihre Zukunft – und die Armutsspirale dreht sich weiter.
Mithelfen, damit Menschen in Würde leben können
Mit der Kampagne «Hunger frisst Zukunft» unterstreichen Fastenaktion, HEKS und Partner sein die Dringlichkeit dieser Krise. Dank Engagement und Zusammenarbeit sind aber Veränderungen möglich. Im Senegal z.B. stellen Frauen eigene Säuglingsnahrung her und verbessern damit die Gesundheit und die Zukunftschancen von Kleinkindern. Und in Kambodscha erzielen Bauern dank agrarökologischen Anbaumethoden und innovativen Bewässerungssystemen höhere Ernteerträge. Auch in der Schweiz können wir Teil der Lösung sein.
Der Online-Kalender liefert inspirierende Geschichten und gibt Tipps für einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln. Aktionen, Vorträge und Workshops laden dazu ein, Ernährungsgewohnheiten zu hinterfragen und Lösungen zu entdecken. Moderierte Filmabende machen die Problematik sichtbar und zeigen, wie Hunger bekämpft werden kann