
Begegnungsprojekt «Lueg it Schür» - 26. März 2025
«’Lueg it Schür’ ist ein Begegnungsprojekt, das seit drei Jahren in der ‘Zähnteschür’ läuft», erklärt Stephan Hagenow, Reformierter Pfarrer in Grenchen-Bettlach, Mitgründer und Mitinitiant des Projekts «Lueg it Schür». «Als ich wieder in die Gegend des Jurasüdfuss gekommen bin nach acht Jahren Berner-Exil habe ich festgestellt, dass im Dorf Bettlach ein Begegnungsort fehlt.»
Es gab keine Geschäfte mehr der Bäcker war ebenso weg wie der Metzger und der Dorfladen. «Ich habe sehr schnell festgestellt, bei Hausbesuchen und in Gesprächen auch mit den ökumenischen Partnern, das eigentlich ein Bedürfnis im Dorf ist nach mehr Gemeinschaft.»
Er begann die Suche nach einem neutralen Ort mit niedriger Hemmschwelle. «Wir sind auf den Verein ‘Zähnteschür’ gekommen, der ein Veranstaltungsort von den Vereinen ist. Wir fragten, ob wir da andocken können. Das war kein Problem weil die Einwohner-Gemeinde und beide Kirchengemeinden dahinter standen. Wir haben sofort ein ökumenisches Team aus Freiwilligen gewinnen können.»
Eine Vernetzungs-Plattform
Die Grundidee ist, dass man vor allen Dingen auf die dritte Lebensphase abzielt. Menschen können sich mit ihren Begabung und Fähigkeiten einbringen und diese mit anderen teilen. «Es geht nicht um ein neues Bespassungsprogramm sondern um die Idee, etwas für andere zu machen. ‘Lueg it Schüür’ ist eine Vernetzungsplattform und es gibt Kaffee und Kuchen und man kann miteinander spielen, was sehr wichtig ist.»
Mit anderen in Kontakt kommen
«Wir haben eine feste Gruppe von Leuten, die kommen extra zum Spielen, aber wir haben auch jemanden, der fast semi-professionell Wanderungen im Dorf durchführt. Die Idee ist, dass man die Plattform nutzt, sich mit anderen verabredet und dann mit anderen, mit denen man sonst nicht Kontakt hat.»
Daneben gibt es auch Erwachsenenbildungsangebote, wie zum Beispiel neulich eine Veranstaltung zu KI.
Achtklässler geben Computer-Unterricht
Jedes Jahr kommen einmal Achtklässler vorbei und geben einen Handy- und Computerkurs. «Sie können mit ihren Fragen kommen und dann erhält jeder einen Götti und sie können miteinander die Fragen klären oder aber auch einfach miteinander spielen und reden und sich austauschen.»
Das ist ein wichtiger Aspekt der noch verstärkt werden könnte, erklärt Stephan Hagenow. Dies stärkt das Miteinander der Generationen und den Zusammenhalt im Dorf.
Seelsorge im Alltag
«Lueg it Schür» ist auch eine ausgezeichnete Gelegenheit, im Alltag Seelsorge zu betreiben. «Die Hemmschwelle ist bei den Gesprächen wesentlich niedriger als wenn wir zum Hausbesuch gehen würden. Ich bin einfach ansprechbar und die Leute kommen dann auch und fragen.» Es ist eine gute Kontaktmöglichkeit die sehr gut funktioniert.