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Bisher falsche Datierung – Neue Chronologie bestätigt Jericho-Geschichte - 8. Juli 2020

Längere Zeit wurde die hebräische Landnahme von Jericho ebenso angezweifelt, wie dass die Israeliten zur entsprechenden Zeit in Ägypten versklavt waren. Neue Erkenntnisse sorgen für ein Umdenken. Gerade auch durch Papyrus welche hebräische Sklavennamen in Ägypten belegen.

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Seit längerem existiert ein populäres Buch namens «Keine Posaunen vor Jericho», in diesem zweifeln Archäologen die in der Bibel geschilderten Ereignisse um den Kampf von Jericho an.

Mit neuen Erkenntnissen brachten inzwischen christliche Archäologen eine Neuauflage ihres Werks «Keine Posaunen vor Jericho?» heraus – also der gleiche Titel, aber mit einem Fragezeichen versehen.

Mitautor, Archäologe und Orientkenner Peter van der Veen: «Es geht in unserem Buch darum, dass es unserer Meinung nach durchaus Indizien gibt, auch in Jericho selber, dass die Landnahme so stattgefunden hat, wie sie in der Bibel überliefert worden ist.»

«In falschen Schichten gesucht»

Wenn man in tieferen Schichten sucht, «gibt es unserer Meinung nach jedoch sehr wohl Indizien», erklärt Peter van der Veen, der zudem wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Studiengemeinschaft «Wort und Wissen» ist.

Davon war man früher noch weit entfernt, das hat sich inzwischen geändert: «Allgemein gibt es ein Bewusstsein dafür, dass die Datierung der archäologischen Schichten im Vorderen Orient im zweiten Jahrtausend vor Christus nicht in Stein gemeisselt ist.»

Inzwischen wurde erkannt, dass es sehr viel komplizierter ist. «Es kann also durchaus sein, dass die Datierung bisher um 100 bis 200 Jahre zu hoch ist und wir deshalb in falschen Schichten gesucht haben.»

Bisher wurde teilweise angezweifelt, dass die Israeliten einst überhaupt in Ägypten waren. Ebenso wird dadurch der Exodus und die Einnahme Jerichos in Frage gestellt.

Es gab tatsächlich hebräische Sklavennamen in Ägypten

Mittlerweile aber geht aus den Auswertungen eines Papyrus hervor, dass das ägyptische Reich in Richtung zerfall ging und arg geschwächt war. «Zwar waren diese Papyrus schon früher bekannt.» Doch sie erhielten längere Zeit für die entsprechende Epoche keine Beachtung.

«Es ist nicht so, dass diese Hinweise wie etwa diese Papyrus – wo tatsächlich Sklaven mit hebräisch klingenden Namen erwähnt werden – früher nicht bekannt waren. Aber es ist oft so, dass Wissenschaftler einfach in späteren Zeiten nach Indizien suchen und solche Funde einfach aussen vorlassen.»

Wenn die Chronologie nach heutigen Erkenntnissen geordnet wird, dann findet sich die früher bestrittene Einnahme von Jericho sehr wohl in der Geschichte wieder.

Durch die neuen Datierungen «sagen wir, dass das alles früher geschehen ist, als bisher angenommen. Und wenn man dort sucht, wird man auch fündig. Nicht nur in Papyrus und anderen Inschriften, sondern wir haben auch eine Menge an materiellen Funden von Israeliten im Ost-Delta von Ägypten.»

Diese frühere Datierung der Israeli in Ägypten wäre völlig kompatibel mit dem, was in Jericho vorgefunden worden ist. «All das ist etwa zweihundert Jahre ‘zu früh’, aber wenn tatsächlich die archäologische Datierung um 200 Jahre in unsere Richtung verschiebt. Mit anderen Worten aus 1600 vor Christus wird 1400 vor Christus – wie es aufgrund der neuen Erkenntnisse sinnvoll ist – dann passt das wunderbar mit den Daten der Bibel überein.»

Auch ist festzustellen, dass Ägypten zum entsprechenden Zeitpunkt wirtschaftlich wie militärisch erheblich geschwächt war, während das Reich in den Jahrhunderten vorher und nachher eine Weltmacht darstellte.

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