Christliche Romane sorgen auf Fantasy-Messen für Furore - 18. Dezember 2019
Egal wie gross sich der Widersacher aufbläst und wie gross die Herausforderungen sind: Mit Gott an der Seite geht es. Dies ist eines der grundlegenden Themen im dritten und letzten Teil der «Feuer und Finsternis»-Fantasy-Trilogie des Autoren Angelo Nero aus Richterswil (ZH). Oft wird der Schriftsteller inzwischen auch von hilfesuchenden Menschen angeschrieben.
Inhaltlich knüpft der dritte Band «Feuer und Finsternis – Im Reich des Todes» nahtlos an den zweiten Teil an, an dessen Ende die bange Frage in der Luft hängt, ob Sariel und sein Drache eine Schlacht überleben. Die Rettung erfolgt von völlig unerwarteter Seite…
Die Ereignisse spielen in der alten Schweiz sowie im mittelalterlichen Südost-Europa zur Zeit des Fürsten Vlad Dracula. Das ein oder andere Jahrzehnt ist in der Geschichtsschreibung nicht erfasst, diese Epoche machte sich Angelo Nero im ersten Teil des Romans zu eigen. «Hier nun, im dritten Band, halte ich mich sehr eng an historische Tatsachen. Gerade was die Kriegsführung und Vlads strategisches Geschick im Kampfe gegen einen hundertfach und waffentechnisch weit überlegenen Gegner, den Sultan, betrifft.» Unterm Strich bleibt es natürlich Fantasy, die sich aber sehr nahe an unserer Geschichtsschreibung orientiert.
«Was den dritten Band anders macht, ist, dass er aus der Sicht von zwei Personen erfolgt. Dadurch hat der Leser viel mehr Einblicke in das Leben von Vlad.»
«Heiligt der Zweck die Mittel?»
«Mein Anliegen ist, der Leser nachvollziehen kann, was Vlad, der Anti-Held und damit das böse Element, bewegt und was ihn antreibt. Er ist nicht böse, weil es so sein muss, sondern er handelt aus nachvollziehbaren Gründen – aber eben dennoch auf falsche Art und Weise.»
Der Leser steht vor der Frage, ob der Zweck die Mittel heiligt. «Was Vlad bezweckt, wäre nicht zu verurteilen – nämlich der Schutz seines Landes. Aber die Mittel, derer er sich bedient, sind alles andere als gut oder richtig.» Immer mehr erschwert sich die Beziehung zwischen Sariel und Vlad. Sariel verkörpert das Christentum und dessen Moral, das Ganze gipfelt in einer Konfrontation.
«Egal wie gross die Herausforderung ist…»
Angelo Nero erinnert sich an eine Begegnung, die er kürzlich auf einer Fantasy-Messe erlebte. Er war mit einem Stand vor Ort, an welchem er seine Bücher vorstellte. «Da kam eine junge Frau auf mich zu und sagte: ‚Mit dem Christentum kann ich nichts anfangen, aber was Sie in Ihren Geschichten sagen, das kann ich unterschreiben.‘ Ich antwortete, dass die Beispiele, die sie nennt, alle biblisch sind und dass ich sie nicht einfach irgendwoher habe.»
Es ist bei weitem nicht die erste Reaktion dieser Art, die Angelo Nero auf seine wachsende Anzahl von Fantasy-Romanen erhält. «Es ist lustig: Wenn ich dann erkläre, dass solche grundlegenden Aussagen aus der Bibel stammen, machen die Leute grosse Augen.»
Es sind kleine Botschaften in kleinen Paketen, sagt Angelo Nero. Oft werde er per Mail oder Facebook angeschrieben. Viele kommen mit Fragen in diesem Stil: «Herr Nero, mein Leben ist völlig verpfuscht, nichts läuft in richtigen Bahnen, alles geht den Bach runter; ich glaube, dass ich verflucht bin.»
Das Thema kommt immer wieder. «Ich setze mich damit auseinander und sage nicht, dass es nicht möglich ist. Aber was ich auch glaube ist, dass wenn man Christ ist und glaubt, dass man Gottes Kind ist, man unter dem Schutz von Jesus Christus sein darf und wissen darf, dass Jesus stärker ist als der Fluch. Meine Erfahrung zeigt, dass ein Fluch so viel Einfluss hat, wie wir ihm zugestehen. Wenn ich finde, dass ich sicher verflucht bin, müssen wir uns nicht fragen, wenn das Leben nicht so verläuft, wie es in Gottes Gnade verlaufen könnte, wie wenn wir vertrauen, dass unser Leben in Gottes Hand verlaufen könnte.»
Die Piraten kommen
Bereits arbeitet Angelo Nero an seinem nächsten Werk. «Es ist ein Piraten-Abenteuer, die ersten Kapitel bestehen bereits. Zeitlich gesehen ist es nach dem aktuellen Roman angesiedelt, aber man findet bekannte Charaktere wieder, so etwa die Enkeltochter von Sariel.» Der Stammbaum bleibt also bestehen.
Noch veröffentlicht Angelo Nero seine Werke im Eigenverlag. «Logistisch stosse sich aber mittlerweile an meine Grenzen, um die ganze Nachfrage bewältigen zu können. Es wäre schön, wenn ein christlicher Verlag den Mut hätte, diese Literatur zu publizieren, auch wenn sie etwas aus der gängigen Box springt.»