Dank Lepra-Mission: Nobelpreis-Träger mit Bezug zu Herzogenbuchsee - 17. Oktober 2018
Der kongolesische Arzt Denis Mukwege erhält am 10. Dezember den Friedens-Nobelpreis. Dies für seinen Einsatz für seinen Einsatz für Opfer von sexueller Gewalt. Unter anderem war Doktor Mukwege im Kongo auch für die Lepra-Mission tätig, heute wirkt er als Botschafter für dieses internationale Werk, das seinen Schweizer Sitz in Herzogenbuchsee (BE) hat.
«Ich habe ihn getroffen, als ich im August 2017 für ein Treffen mit der Lepra-Mission nach Bukawu in die DR Kongo gereist bin», erinnert sich Markus Freudiger, Geschäftsleiter der Lepra-Mission Schweiz. «Es war ein sehr eindrückliches Treffen. Ich wusste nicht was uns erwartet und ich war sehr überrascht von ihm.»
Er hatte der Delegation eine Stunde Zeit gegeben und ihr geschildert, wie seine Arbeit aussieht und wie es um die Situation im Kongo steht. «Wir merkten, dass er hoch-intelligent ist und ein über ein grosses Wissen verfügt.» Gleichzeitig habe er sehr emotional Geschichten erzählt, die unter die Haut gehen. «Es ist unglaublich, was da vor sich geht. Doch er kann als Arzt, als Gynäkologe, den Menschen helfen.»
«Absolut schockierend!»
Für seinen Einsatz für Frauen und Kinder, die sexuell missbraucht worden sind, erhält Denis Mukwege nun am 10. Dezember den Friedens-Nobel-Preis.
«Er war auch für die Lepra-Mission im Kongo tätig und er ist heute ein Botschafter für die Lepra-Kranken. Er setzte sich stets für die Schwächsten der Schwachen ein», bilanziert Markus Freudiger. «Darunter Lepra-Kranke oder Frauen, die vergewaltigt oder verstümmelt worden sind. Er hat uns erzählt, dass er vermehrt mit Fällen zu tun hat, von Kindern, die weniger als fünf Jahre alt sind, die vergewaltigt worden sind. Das ist absolut schockierend, hören zu müssen, dass so etwas geschieht.»
Auch künftig für Lepra-Kranke einstehen
«Doktor Mukwege ist bekennender Christ», sagt Markus Freudiger. «Er war involviert in die Arbeit der Lepra-Mission in der DR Kongo. Ich habe ihn mit einem Team der Lepra-Mission vor Ort besucht. Dabei wurden Erinnerungen aufgefrischt, über die frühere Zusammenarbeit. Heute ist er Botschafter der Lepra-Mission. Er werde auch künftig für die Lepra-Kranken einstehen.»
Auch von Lotterie-Fonds unterstützt
Somit hat der künftige Nobelpreisträger einen Bezug zu Herzogenbuchsee. «Ja, dem ist so», erklärt Markus Freudiger. «Hier in Herzogenbuchsee ist der Sitz der Lepra-Mission Schweiz. Wir unterstützen seit vielen Jahren Projekte im Kongo. Das ist auch der Grund, warum ich im vergangenen Jahr da war. Dort läuft ein grosses Projekt von uns, welches den Ärmsten der Armen – den Lepra-Kranken und Leuten die an Tropen-Krankheiten leiden – zugute kommt.»
Dazu kommt ein weiterer Bezug zum Kanton Bern: «Unser Projekt vor Ort wird auch vom Lotterie-Fonds des Kantons Bern unterstützt. Auch hier ergibt sich seit einigen Jahren ein Bezug zur Schweiz.»