< Zurück zu den Podcasts

Einst belächelt – heute Vorreiter - 11. August 2021

«Die Stiftung GRS – das steht für Glaube, Religiosität und Spiritualität – wurde 1991 gegründet, damals von Dr. Kurt Blatter in Zusammenhang mit der Arbeit der Klinik SGM», erinnert sich Dr. René Hefti, Präsident der Stiftung GRS sowie Leiter des Forschungs-Instituts FISG, welche das Hauptorgan der Stiftung. «Die Klink versucht den Glauben und die Spiritualität in die medizinische, therapeutische Arbeit zu integrieren.»

Podcast teilen
Code eibetten: <div id="oekumeraPodcastLink"><a href="https://oekumera.ch/podcasts/einst-belaechelt-heute-vorreiter/"><img src="https://oekumera.ch/wp-content/uploads/2018/06/oekumera-logo-web.png" alt="Oekumera Podcast" title="Oekumera Podcast"/></a>

 

Bei der Stiftung GRS ging es darum, den Aspekt des Glaubens auch wissenschaftlich zu erforschen, erklärt René Hefti. «Am Anfang gab es eine Arbeitsgruppe, die sich intensiv mit der Frage von Glaube und Medizin beschäftigt hat. Da waren auch Wissenschaftler dabei, zum Beispiel Professor Fisch von der Universität Bern, damals Leiter der psychiatrischen Polyklinik.»

Wichtig war später die Gründung des Forschungsinstituts im Jahr 2005. «Man sah, dass die Stiftung ein aktives Organ braucht, an dem ich wesentlich mitwirken konnte. Ich sah, wie in den USA auf diesem Gebiet geforscht wird und das konnten wir auch in die Schweiz und nach Europa bringen.»

Eine helfende Kraft

Unter anderem wurden Forschungs-Workshops organisiert, unter anderem mit Harold Koenig aus den USA, der in einer Studie aufzeigte, dass gläubige Menschen rund sieben Jahre länger leben.

Eigene Forschungsarbeiten folgten, «zum Beispiel wie der Glaube und die Spiritualität das Ergebnis der psychiatrischen Behandlung beeinflusst. Da sahen wir, dass der Glaube eine Kraft ist für unsere Patienten, der ihnen hilft, schwierige Lebenssituationen, auch Krankheitssituationen hilft zu bewältigen, das konnte vielfach gezeigt werden.»

Der Glaube könne auch ein Belastungsfaktor sein, da wo er mit Angst besetzt ist, wo strafende Gottesbilder vorherrschen. «Auch das muss im klinischen Kontext thematisiert werden.»

Positive Emotionen gefördert

Weitere Ergebnisse sind, dass der Glaube positive Emotionen fördert, wie zum Beispiel die Dankbarkeit. «Wir waren erstaunt, wie depressive Patienten immer noch dankbar sind. Wir stellten fest, dass der Glaube grundsätzlich die Dankbarkeit fördert und auch in psychischen Krisen immer noch wirksam ist.»

Weitere Ergebnisse wurden in der Stressforschung gewonnen. «Wir sahen, dass der Glaube ein Stresspuffer ist. Patienten, die im Glauben verankert sind, weniger intensiv auf Stress reagieren und dass sie da einen Schutz gegenüber Stress-Reaktionen haben.»

Nicht mehr belächelt

1991 war das Themenfeld exotisch, es war unbekannt und löste gegebenenfalls ein Lächeln aus. «Mittlerweile ist daraus ein Themengebiet, ein Fachgebiet, ein akademisches Forschungsgebiet geworden. In Zürich gibt es einen Lehrstuhl für Spiritual Care und in Basel gibt es einen Master-Abschluss auf diesem Gebiet.»

Mit der Uni Basel konnte gerade ein Projekt in Gang gebracht werden, in welchem es um den Glauben, positive Emotionen und Sinnhaftigkeit auf die Entwicklung von koronaren Herzerkrankungen geht.

Herz-Erkrankung kann entgegengewirkt werden

«Bei der koronaren Herzerkrankung weiss man, dass es viele Einflussfaktoren gibt. Die klassischen sind hohe Blutfette, Bluthochdruck, familiäre Belastungen und so weiter. Man stellte auch fest, dass es auch psycho-soziale Einflussfaktoren gibt, wie eine Depression. Mittlerweile sah man aber auch, dass es Schutzfaktoren gibt, dazu gehört auch Sinnorientierung und spirituelle Verankerung – und diesen Bereich wollen wir speziell erforschen.»

Es gebe schon viele Studien zum Thema «Herz und Spiritualität». «Es wäre spannend, diese mal in einem Handbuch zusammenzustellen, das ist ein Altersprojekt von mir. Dieser Forschungsbereich ist noch völlig im Fluss. Es ist ein zentrales Thema, weil gerade die Herzkrankheiten nach wie vor die Todesursache Nummer 1 sind – wenn man da die Sterblichkeit verbessern könnte, wäre das ein grosser Gewinn für die Medizin.»

Zu den wichtigen Eckpfeilern gehören auch Kongresse mit Teilnehmern aus dem europäischen Raum, «der letzte Kongress wurde durchgeführt zum Thema Alter, Spiritualität und Gesundheit und der nächste wird sein, seelische Gesundheit und Spiritualität. Hierbei geht es darum, die wissenschaftlichen Erkenntnisse auszutauschen und weitere Projekte in Gang zu setzen.»

Webseite Stiftung GRS

Weitere Podcasts:

Religionsgarten Aarburg - Olten-Niederamt

«In der Bibel gibt es 120 bis 130 Pflanzen», sagt Markus Bill, Initiant und Präsident des Vereins «Religionsgarten Aarburg». «Die gleichen sind auch bei den Juden enthalten. Wir haben 80 Pflanzen, die vom Klima her auch bei uns überleben können. Wir haben Zierpflanzen, Gräser, Gewürze, Gartennutzpflanzen, Wasserpflanzen, Disteln und Dornen – die es im Leben auch gibt.» Dazu kommen Feldfrüchte, Getreide, Efeu, Weinreben und einen Feigenbaum.

«Ein Klage-Psalm mit einer Hoffnung» - Bucheggberg-Wasseramt

«Die Botschaft des Liedes ‘Lost’ lässt sich am besten mit dem Video erklären, das gleichzeitig mit dem Song erschienen ist», sagt David Bhend, alias DaFOO, ist Sozialdiakon mit Schwerpunkt Jugendarbeit in der Reformierten Kirche Oftringen. «Im Video ist ein Junge zu sehen, der in einem leeren Haus herumläuft. Drinnen ist vieles kaputt. Er sucht nach einem Ausweg, aber er ist total alleine …»

«Die Trommlerin» - Auszug aus Ägypten aus den Augen von Mirjam - Bucheggberg-Wasseramt

«Die Trommlerin» adaptiert die Exodus-Geschichte in die Gegenwart und betrachtet sie mit den Augen von Mirjam. Unter anderem geht es darum, sich aus dem Hamsterrad zu befreien.

FOOTER IMAGE