Eritreische Gottesdienst bei den Reformierten in Langenthal - 24. Juli 2019
Regelmässig feiern Eritreer Gottesdienste in Langenthal. Entstanden war diese Zusammenarbeit durch eine Benefizveranstaltung für Äthiopien, erklärt Richard Bobst, Kirchgemeinderat bei den Langenthaler Reformierten mit Ressort Kultus, welches sämtliche Veranstaltungen umfasst, von den Gottesdiensten bis zu den Kulturangeboten.
Ebenfalls stark involviert ist das Ressort Sozialdiakonie. «Unser Leiter der Sozialdiakonie, Uwe Weinhold, organisierte einen Benefizabend für eine äthiopische Schule. Daraus ergaben sich Kontakte zu Eritreer. Ihr Wunsch war, eine Heimat zu finden, einen Raum, den sie nutzen können.»
Damit setzte sich der Kirchgemeinderat auseinander. «Wir entschieden, die Herzen und Türen aufzumachen, für diese Menschen aus einem christlichen Grundbereich. Wir haben eine Willkommenskultur. Gleichzeitig sagten wir, dass wir nicht einfach einer Gemeinschaft so viel gehen, dass wir nachher wieder blockiert sind. Sie hätten am liebsten jeden Samstag einen Gottesdienst oder ein Fest hier gefeiert und Schulungsräume gehabt, um ihre Kinder in ihrem Kulturbereich zu schulen.» Das wäre aber zu viel des Guten gewesen, «da wir für unsere Leute auch noch zu sorgen haben.»
Vermutlich geht es weiter
Der Kirchgemeinderat entschied sich für eine Pilot-Phase: «Wir bieten sechs Samstage an, an denen sie ihre Gottesdienste gestalten können und ihren Unterricht anbieten. Gegen Ende Jahr folgt dann eine Standort-Bestimmung und wir haben uns näher kennengelernt.»
Dass danach ein Schlussstrich erfolge, könne er sich nicht vorstellen, sagt Richard Bobst. «Man baut Beziehungen auf, da kann man die Leute dann nicht einfach rauswerfen. Sonst müssten die Erfahrungen sehr schlecht sein.»
Vielleicht noch weitere Gruppen
Man könne sich auch vorstellen, dass es nicht einzig bei dieser Gruppe bleiben werde. «Langenthal ist in der Schweiz sehr gut gelegen. Wenn es gut funktioniert, könnte es ein Magnet werden … und es eine Kapazitätsfrage wird. Und dass andere Gemeinschaften ebenfalls gerne dabei wären.»
Der symbolische Beitrag beträgt 75 Franken, «weil wir denken, dass eine Wertschätzung da sein soll, dass wir es zur Verfügung stellen. Ausserdem müssen die Räume selbst gereinigt werden.»
Begehrte Räumlichkeiten
Die Räume des Forum Geissberg sind begehrt. «Wir haben eine reiche Vereinskultur in Langenthal, an diesen möchten wir nicht vorbeigehen. Wir können diese Räume nicht so vermieten, dass unsere Leute aus unseren Vereinen keinen Platz mehr finden.» Würden andere christliche Gemeinschaften aus anderen Ländern anklopfen, «müsste man koordinieren. Im weiteren sind wir aber nicht alleine auf dieser Welt. Im kirchlichen Bezirk Oberaargau sind 21 Gemeinden. Andere Gemeinden könnten auch einbezogen werden. Es muss nicht alles in Langenthal stattfinden, doch wir können dann mit Erfahrungswerten auf die Leute zugehen.»
Der nächste eritreische Anläss im Forum Geissberg folgt am 24. August 2019.