
In Ägypten wird die grösste Kathedrale im Nahen Osten gebaut - 26. Dezember 2018
«Wir Katholiken sind in Ägypten eine kleine Minderheit von 250’000», bilanziert Bischof Kyrillos Samaan. Bei einer Einwohnerzahl von 100 Millionen ist diese Konfession in der bevölkerungsreichsten Nation Nordafrikas tatsächlich verhältnismässig klein. «Aber durch unser Sozialengagement sind wir sehr aktiv. Wir haben zum Beispiel 170 katholische Schulen.»
90 Prozent der Besucher sind nicht Christen, «aber sie kommen gerne, wegen der Qualität der Ausbildung.» Daneben komme die Arbeit im Gesundheitsbereich.
Lange waren die Christen in Ägypten Bürger zweiter Klasse. «Wir merken, dass mit der neuen Verfassung und der neuen Regierung, dass alle Ägypter als gleich betrachtet werden. Sie haben ebenfalls alle Rechte.»
Grosse Kathedrale gebaut
«Unser Präsident hat viele Initiativen gemacht. So hat er in der neuen Hauptstadt die grösste Kathedrale im Nahen Osten bauen lassen. Sie steht neben der grössten Moschee. Er sendet damit ein Signal an die Welt, dass wir zusammen leben können.»
Er besuchte zu Weihnachten persönlich die Kathedrale, um den Christen zu gratulieren. «Und als 21 Kopten in Libyen ermordet wurden, hat er sofort reagiert. Mit dem Militär stellte er die Ehre von Ägypten wieder her und er kondolierte dem Patriarchen und schickte den Ministerpräsident zu den Angehörigen und er baute eine Kirche für die Märtyrer.»
«Alle überrascht»
Er überraschte alle, als er sagte: «Ich will die grösste Kathedrale im Nahen Osten neben der grössten Moschee haben.» Schon vor einem Jahr wurde eine Messe vor Ort abgehalten. Die Bauarbeiten laufen sehr schnell. «Es ist ein grosses Zeichen der Hoffnung.»
Ausserdem erklärt Kyrillos Samaan: «Ich bin dankbar, dass so viele Menschen in der Schweiz Interesse an den Christen in Ägypten haben.»