
Kirchen mit Online-Angebot: «Wir müssen etwas positives signalisieren.» - 1. April 2020
«Zuerst hat es uns alles kurz und klein geschlagen», blickt Bruno Waldvogel, reformierter Pfarrer in Wangen bei Olten auf den Beginn der Coronakrise zurück. «Unsere Angebote und Themen in der Reformierten Kirchgemeinde Olten allen Pfarrpersonen gleich wie überall: Schock!»
Dann aber habe man die Köpfe «zusammengesteckt» und sofort erkannt: «Wir müssen etwas Positives signalisieren. Wir sind eine Kirche und wir lassen nun nicht die Köpfe hängen, sondern wir haben eine gute Botschaft: Sterben und Auferstehen ist ja unser Kerngeschäft. Wir erleben natürlich ein Sterben in vielem was wir tun wollten und gerade auch das Versammlungsverbot trifft uns bis ins Mark.» Doch dabei wollte man nicht stehen bleiben.
Glaube als positive Ressource
Durch den Glauben ist eine Ressource da, die dazu befähigt, etwas Positives aufzugleisen. «Wir gehen auf Ostern zu, wir haben eine Auferstehungshoffnung – also schauen wir voraus und satteln um.»
Und so entschied sich die Kirchgemeinde dazu, von analog auf digital umzustellen.
1600 Osterhasen waren unterwegs
Nun musste das Angebot bekannt gemacht werden. «Meine Frau hatte dazu eine geniale Idee: Wir verpackten 1600 Osterhasen in ein Säcklein mit einer Osterzeitung und einer Grusskarte und einem Hinweis mit den Hilfsangebote zum Beispiel für den Einkauf.» Damit wurde ein positives Signal gesetzt, nämlich eine Oster-Hoffnung, erklärt Bruno Waldvogel.
Zwei Formate entwickelt
Entwickelt wurden zwei Formate im gottesdienstlichen Rahmen: «Eines davon dauert rund fünf Minuten mit einem Gedanken zum neuen Tag, wo jeder von uns Pfarrerinnen und Pfarrern in der eigenen Kirche einen Gedanken zum Tag darbietet.» Dazu kommt jeweils ein 30-Minütiger Gottesdienst. Die Daten oder Dateien werden auch an die Altersheime abgegeben.
Die Katechetinnen und Katecheten bieten zudem ein Angebot für die Reli-Klassen.
Wichtig sei, dass der Kontakt zur Bevölkerung gehalten werden kann.