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Kirchliche Eheberatung: «Kommunikation ist auch nach 20 Jahren wichtig» - 10. Juni 2020

«Sehr oft geht es bei uns um Konfliktlösung und auch die Kommunikation ist ein grosses Thema», bilanziert Esther Zeltner, Sozialarbeiterin, mit Zusatzausbildung in Paar- und Familienberatung. Sie leitet gemeinsam mit Bernhard Schrittwieser die Stelle in Langenthal.

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Wichtig sei, die eigenen Bedürfnisse zu kennen. «Wenn man diese kennt, ist der nächste Schritt, diese auch zu äussern. Und das ist mit dem Gegenüber manchmal nicht ganz einfach – weil das Gegenüber andere Bedürfnisse hat. Das kann zu Konflikten führen.» Vielleicht finde man da keine gemeinsame Lösung. «In solchen Fällen ist es manchmal hilfreich, wenn man auf eine neutrale Beratungsstelle kommen kann, um die Situation zu beleuchten.»

«Der Mensch verändert sich stetig»

Auch wenn man schon 20 Jahre zusammen ist, ist die Kommunikation wichtig. «Im Alltag kennt man sich schon. Aber es ist so, dass sich die Menschen verändern. Nach 20 Jahren oder schon nach einem Tag ist man nicht mehr der gleiche Mensch.»

In einer Paarbeziehung erschrecke man plötzlich, wenn man merke, dass sich das Gegenüber verändert hat. «Und selbst verändert man sich auch. Man ist nicht mehr die gleiche Person, wie als man geheiratet hat. Oft merkt man das gar nicht und erschrickt ein wenig, wenn man feststellt, dass sich das Gegenüber verändert hat – und das hat eine Auswirkung auf die Beziehung.»

Bewusstsein über Veränderung

Wichtig sei, den Ist-Zustand überhaupt zu sehen und zu merken, «dass man an diesen und diesen Punkten ist und nicht mehr an den gleichen wie vor 20 Jahren.» Man müsse sich Bewusstsein, dass man sich verändert hat und wo man jetzt steht und wo das Gegenüber. «Das man dies erkennt und sieht. Gerade wenn man länger zusammen ist, hat man das Gefühl, dass das Gegenüber mich doch so gut kennen muss und dass dies oder jenes klar ist.»

Da müsse sie die Paare jeweils gleich enttäuschen, «denn es ist eben nicht so. Klar: Vieles im Alltag weiss man, aber ganz vieles weiss man eben nicht. Deshalb ist es ganz wichtig, dass man sich selbst gut kennt, die eigenen Bedürfnisse erkennt und diese äussern kann – denn diese verändern sich.» Dann stellt sich die Frage, was man unternimmt, wenn sich die Bedürfnisse verändern.

Wohl keine Zunahme von Gewalt wegen Corona

In einer Studie wurde angenommen, dass die häusliche Gewalt wegen Corona steigen wird. «Die Studie geht davon aus, dass es gewaltfördernd ist, wenn Menschen auf engem Raum zusammenleben. Deshalb sind wir auch davon ausgegangen, dass wenn die Leute so eingesperrt sind oder einen geringen Radius haben, dass die häusliche Gewalt zunehmen wird.»

Doch ebenso wie bei der Polizei trafen auch bei der Paarberatung weniger Meldungen ein. «Wir hatten weniger Neu-Anmeldungen.» Weshalb sei noch unklar, «es gibt mehrere Hypothesen: Eine ist, dass die Studien schlichtweg falsch sind. Eine andere ist, dass die Menschen zu erst einmal andere Themen bewältigen mussten, bevor sie überhaupt zu einer Beratungsstelle kommen.» Weiter gebe es auch Familiensysteme, wo dieses herunterfahren, das langsame, «wo auch Aussenreize weggefallen sind, zu einer Beruhigung führen konnten und die einen positiven Umgang mit der Situation finden konnten.» Zudem waren die Schulen zu. Dadurch kamen schwierige Situationen womöglich nicht ins Gespräch gekommen sind.

Offen für alle

«Unsere Beratungsstelle ist für Beziehungs- und Lebensfragen – zu uns können all jene kommen, bei denen es um Beziehungsthemen und Lebensfragen geht», erklärt Esther Zeltner. «Dies unabhängig von ihrer religiösen Anschauung oder Gesinnung, da sind wir sehr offen.»

Beratungsstelle Ehe, Partnerschaft, Familie

Berner Eheberatung

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