Notschlafstelle bei Pfarrhaus-Wohnung in Zuchwil - 2. Februar 2022
«Wir haben im Pfarramt eine Lebensmittel-Abgabe, für Menschen, die hier anklopfen, Passanten-Hilfe», erklärt Pascal Eng, katholischer Pfarrer in Zuchwil. «Und wir haben ‘Tischlein-deck-dich’ in unseren Pfarrei-Räumlichkeiten. Dies unterstützen wir mit freiwilligen Mitarbeitern und Infrastruktur. Und wir haben auch seit mehr als einem Jahr eine eigene Notschlafstelle direkt neben meiner Pfarrhaus-Wohnung.»
«Tischlein-deck-dich» ist jeden Dienstag-Vormittag vor Ort. Und da neben der Pfarrhaus-Wohnung ein Studio frei liegt, das zur Kirche gehört, entschied Pascal Eng, hier eine Notschlafstelle einzurichten.
«Das läuft nun seit über einem Jahr, da kommen ganz verschiedene Leute, manche für einzelne Tage oder auch Wochen.»
Es sind Menschen, die vorübergehend kein Obdach haben. «Vielleicht aus einer familiären Konfliktsituation heraus oder weil sie es sich aus wirtschaftlichen Gründen nicht leisten können.»
In der Schweiz gestrandet
Die Wohnung ist fast immer von jemandem bewohnt. Klar ist, dass die Stelle jeweils vorübergehend genutzt werden kann. «Oft handelt es sich um Menschen, die in der Schweiz versuchen, vorübergehend Arbeit zu finden, zum Beispiel auf Bauernhöfen, dann nicht fündig werden und stranden.» Sie versuchen dann in Notschlafstellen unterzukommen.
Die Erfahrungen sind positiv.
Soziales Handeln voranbringen
Entstanden war das Ganze gerade auch in der Corona-Zeit, als Menschen auf der Frage nach Lebensmitteln anklopften. Dies zeigte, dass Personen in der Region Zuchwil darauf angewiesen sind. Möglich ist, dass das Angebot noch ausgebaut wird.
Unterstützt wird das ganze von der Kirche und einem Team von Freiwilligen. «Wir bringen soziales Handeln und Leben voran.»
Dankbar für Gelegenheit
Gegenwertig ist Nicole in der Notschlafstelle. «Ich bin hier sehr herzlich aufgenommen worden und bin sehr dankbar um diese Möglichkeit. Es gibt mir die Gelegenheit, nun wieder Schritt für Schritt alles aufzubauen»