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Pater Johannes sprach in Solothurn über Kirgistan - 26. September 2018

Erst vor kurzem erklärte Pater Johannes die Umstände, in welchen Christen in Kirgistan – das bei uns auch Kirgisien genannt wird – leben. «Unter welchen Umständen sie sind, welche Komplikationen sie haben und welche Freuden.» Pater Johannes hielt in der Schweiz mehrere Messen, unter anderem in Deitingen, Aeschi, Balstahl und Unterbuchsiten. In die Schweiz gekommen war er auf Einladung des katholischen Hilfswerks «Kirche in Not».

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«Die Katholiken sind derzeit in Kirgistan in der Minderheit. Die Muslime zählen mehr als 80 Prozent der Bevölkerung», bilanziert Pater Johannes. Die russisch-orthodoxen Gläubigen kommen auf rund 14 Prozent der Einwohner. «Die Katholiken sind bis 3500 Familien, die über das ganze Land verstreut sind.»

Es gehe darum, wie man den Menschen beistehen und helfen kann. Es handle sich um eine Minderheit im eigenen wie im fremden Land. «Im eigenen, weil die meisten dort geboren sind und die älteren, die noch leben, sind dorthin deportiert worden. Während des Stalin-Regimes, während des Zweiten Weltkrieges. Umkreist sind sie in Kirgistan von anderen Religionen und Kulturen.»

Schwierige Wende

Das Leben für die katholische Minderheit ist unterschiedlich. «Je nach Region. Es gibt sehr gastfreundschaftliche Menschen. Aber seit 2001, wo die Amerikaner in Kirgistan stationiert waren, sind von anderen Ländern fanatisch geprägte Muslime ins Land gekommen. Sie richten ihre Waffen auf alles, was nicht muslimisch ist. Vor 2001 war Kirgistan vielleicht das friedlichste und freundliste islamische Land. Offen und Loyal.»

Die jüngere Generation sei da anders. «Sie übernehmen die Traditionen aus dem Ausland. Nicht mehr kirgisische Tracht sondern welche aus Arabien wird getragen. Ältere Kirgisen fürchten sich manchmal vor ihren eigenen Enkelkindern, weil diese ihnen Vorwerfen, sie seien loyal zu jenen, die nicht muslimisch sind.»

In der Kirche und zuhause beten

Dort wo es so ist, zum Beispiel im Süden des Landes, in Dschalalabat, «sollte man Fanatikern nicht in der Nacht begegnen. Das Talas-Gebiet ist dagegen eines der friedlichsten und ruhigsten. Es kommt stark darauf an, wie die Mehrheit geprägt ist. Von dem hängt auch ab, ob die Christen und andere Minderheiten frei und frohen Mutes ihren Glauben bekennen können.»

Kirgisen und Russland-deutsche, die katholisch sind, haben andere Mentalitäten. Da werde man schon mal mit Steinen beworfen. «Wir dürfen nicht draussen missionieren. Wir beten in der Kirche und zuhause.»

Gesetz könnte Lage verschärfen

«Wenn ein Priester zu einer Familie kommt und mehrere weitere Familien dazukommen um einen Gottesdienst zu feiern, kann das zu Verhören kommen.» Und die Situation könnte sich verschärfen, durch eine neue Gesetzesvorlage: «Wenn die katholische Kirche nicht mehr als ausländische Kirche gilt, dürfen ausländische Priester nicht mehr länger als drei Jahre im Land sein. Doch wir sind alles Ausländer. Es gibt keine kirgisischen Priester. Die Priester kommen aus Kasachstan, Russland oder Polen. Nach kommendem Recht darf ein Priester einmal im Leben drei Jahre in Kirgisien sein.»

Realistisch sein

Vor etwas mehr als einem Jahr hat man die Zeugen Jehovas aus dem Land geschafft. «Und damals hiess es innerhalb der Polizei: ‘Jetzt müssen wir noch die Katholiken rausschaffen.’ Allerdings war in diesem Kreis nicht bekannt, dass einer der Polizisten selbst Katholik ist.»

Hoffnunglos sei man nicht. «Aber realistisch. Die Menschen haben keine Chance aus dem Lande zu gehen. Jene die können, gehen nach Kasachstan oder Russland. Aber wenn man im anderen Land niemanden hat und auch keine Finanzen, dann kann man nicht gehen.» Und für diese Menschen ist Pater Johannes und die anderen Geistlichen da.

Die wichtigste Boschaft, mit der er auch in der Schweiz sei, «nicht dass man finanziell noch mehr hilft, es ist unmöglich, alle Not zu finanzieren. Aber dass wir Gebetsbrücken bauen, dass wir als Brüder und Schwestern weltweit einander in unser Herz miteinschliessen und füreinander beten.

Webseite «Kirche in Not»

Pater Khan leitet eine Messe.

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