
Pfarrpersonen mit Konzert vor Altersheim - 29. April 2020
«Als der Lockdown beschlossen worden war, überlegten wir, wie wir mit den Seniorinnen und Senioren des nebenan liegenden Altersheims ‘Lebensart’ und der Alterswohnungen in Kontakt bleiben», sagt die reformierte Pfarrerin Sandra Karth. Denn das Besuchsverbot gilt auch für die Pfarrpersonen und die Gottesdienste im Altersheim sind ebenfalls abgesagt.
«Die erste Idee war, dass unser Pianist eine CD mit bekannten Liedern aufnimmt, welche die Leute dann selbst singen können», erinnert sich Sandra Karth. «Mein Eindruck war, dass das nicht optimal ist, weil manche vielleicht nicht mehr so gut singen können oder die Texte nicht mehr wissen.» Bald wurde aus der CD-Idee ein Überraschungs-Platzkonzert vor dem «Lebensart».
«Die Leute können unten im Café sitzen oder auch auf ihren Balkonen. Man sieht sich gegenseitig, kann einander zulächeln und zuwinken und einfach miteinander singen.»
«Bewohner singen kräftig mit»
Zusammen mit ihrem Pfarrkollegen Marcel Schneiter und der Organistin Barbara Sägesser wurden bisher zwei Konzerte durchgeführt. «Wir trafen uns eine Stunde vorher zum Einsingen und berndeutsche Dialekt-Worte richtig aussprechen lernen.»
Danach steht das Trio mit einem Klavier unter dem Baum vor dem «Lebensart» und beginnt zu singen. «Das Pflegepersonal begleitet die Bewohner ins Café und ist ebenfalls anwesend. Zum Teil singen die Bewohner sehr kräftig mit – bei anderen merkt man, dass sie die Melodien kennen, aber die Texte nicht mehr. Aber man merkt ihnen an, dass es sie trotzdem berührt.»
«Konzertli» werden weitergeführt
Die «Konzertli» vor dem Altersheim werden vorerst weitergeführt, sagt Sandra Karth, «solange das Altersheim sagt, dass es gut ist.» Auch nach den Lockerungen – so lange Gottesdienste im Altersheim und Seelsorge-Besuche nicht möglich sind – wird das Angebot wohl weitergeführt.