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Spaltungen wegen Corona: «Nicht verurteilen» - 29. September 2021

«Spaltung war bereits bei Jesus ein grosses Thema», erklärt Denise Wyss, christkatholische Pfarrerin von Solothurn. «Diese Welt ist eine gespaltene Welt. Gräben gehen durch die verschiedenen Gesellschaftsschichten und Regionen. Und es gibt Spaltungen auch in uns selbst, in unseren Herzen und Seelen. Es ist ein grosses Thema auch von der Bibel her, die Welt ist von Gott gespalten.»

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«Jesus ist gekommen, um diese Spaltung zwischen den Menschen und Gott aufzuheben», sagt Denise Wyss. «Das war seine Mission auf dieser Erde und diese vertreten wir in einer Kirche, die selbst seit ihrer Gründungen nichts als Spaltungen kennt.» Es sei wichtig, sich dessen bewusst zu sein. «Die Kirche ist Teil der Welt und der gespaltenen Schöpfung. Dennoch gilt es ein Gottesbild und ein Bild von Jesus zu vertreten, der diese Spaltung aufheben will. In diesem Spannungsfeld bewegen wir uns als einzelne Kirchen und Seelsorgerinnen und Seelsorger.»

Für alle ein offenes Ohr

«Heute spricht man ebenfalls von Spaltung. Worte haben eine grosse Macht», beobachtet Denise Wyss. «Deshalb muss man aufpassen, wie man über eine Situation spricht. Wenn man diese Spaltung immer betont, dann wird dass immer stärker so empfunden. Wenn man sich aber fragt, was man tun kann, damit wir uns in dieser herausfordernden Zeit zusammenfinden können, was jedes einzelne dazu beitragen kann, damit es möglichst allen gut geht, da sehe ich den Auftrag der Kirche.»

Auf Behördenebene ist klar, dass sich die Kirche an die Vorgaben des BAG halten.

Als Seelsorgerin treffe sie Leute, die unterschiedliche Ansichten haben, bezüglich der Massnahmen. «Da bin ich als Seelsorgerin gefordert, ich darf mich nicht auf die eine oder andere Seite schlagen. Sondern ich bin eine Integrationsfigur, die für alle ein offenes Ohr haben muss und die allen das Gefühl geben muss, dass sie nicht ausgeschlossen sind.»

«Dann sähe die Welt schon anders aus»

Als Seelsorgerin vertrete sie, möglichst nahe bei Jesus zu bleiben. Er sagte unter anderem, dass sein Reich nicht von dieser Welt ist. «Dort wird niemand verurteilt, niemand wird ausgeschlossen. Hier ist es anders.»

Doch Jesus sagte, dass man niemanden verurteilen soll und man sich in mit Gott verbinden soll. «Man soll die Spaltung in sich innen überwinden. Wenn jeder sich selbst hinterfragt und in sich selbst geht, beginne das Reich des Friedens. Würden dies alle tun, dann sähe die Welt schon anders aus.»

Drei prägende Tipps

«Jesus sagte, dass man niemanden verurteilen soll, damit man selbst nicht verurteilt wird. Das ist eine ganz grosse Grundhaltung. Das zweite ist das Liebesgebot, du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst», erklärt Denise Wyss. «Auch der, der eine andere Meinung hat, ist der Nächste, den du lieben sollst. Das ist die zweite grosse Grundhaltung, dass man sagt, dass man auch wenn man die Meinung des anderen nicht versteht, sie akzeptiert. Dann kann man auch anders miteinander umgehen. Und das Dritte ist die innere Spaltung zu überwinden. Gott schliesst niemanden aus. Gott will, dass alle eins sind.»

Wenn jeder nur für sich denke, gebe es immer wieder Spaltungen. «Die Kirche kann diese Spaltungen nicht ausgleichen, sie kann einfach einen Beitrag dazu leisten und dieser ist sicher nicht unwesentlich.»

Webseite der christkatholischen Kirche Solothurn

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