Zum 25. Todestag: BBC Entschädigung wegen Skandal-Interview - 21. September 2022
Als Reaktion auf die Untersuchungen um das Panorama-Interview von Martin Bashir mit Prinzessin Diana im Jahr 1995 erhält die Englische Lepra-Mission über 200‘000 Pfund.
«Prinzessin Diana wird auch heute noch von Leprabetroffenen weltweit verehrt», so der Geschäftsführer der Lepra-Mission Markus Freudiger. «Mit ihrem Vermächtnis und dieser Abfindung wird die Arbeit für Menschen mit Lepra fortgesetzt.»
Diana scheute sich nicht, für Aufsehen zu sorgen. Sie ignorierte ihre Berater und liess sich in einem Lepra-Spital fotografieren, wie sie die Hand eines Patienten hielt.
Diana gib Leprakranken nicht die Hand – titelte die Zeitung The Sun im November 1989
Die Prinzessin machte Schlagzeilen und hatte damit einen unschätzbaren Einfluss auf die Beseitigung des Stigmas, das Lepra umgibt.
Auf einer weltweiten Anti-Lepra-Konferenz in London hielt die Prinzessin 1996 eine leidenschaftliche Rede. «Es war mir immer ein Anliegen, Leprakranke zu berühren und mit dieser einfachen Handlung zu zeigen, dass sie nicht verachtet werden und wir sie nicht verstossen.»
Besuch im Lepra-Spital
Dr. Ruth Butlin (70) traf Diana 1993 in Anandaban, als sie das Lepra-Spital in Nepal besuchte. «Ich führte sie herum. Sie war gut informiert über die Folgen von Lepra auf das Leben der Betroffenen. Prinzessin Diana zeigte keine Angst oder Abscheu, als sie mit den Patienten sprach. Sie setzte sich auf ihre Betten und stellte Fragen, berührte sie. Die Patienten konnten nicht glauben, dass eine ausländische Prinzessin sie besuchen wollte.»
«Sie hat Leprakranke aus dem Schatten der Vergessenheit geholt und ihnen Freundlichkeit und Würde entgegengebracht. Ihr Besuch ermutigte mich und alle Mitarbeiter», erklärt Dr. Butlin rückblickend.
Botschafterin bis ans Lebensende
1996 reduzierte sie ihr Engagement von fast 100 Wohltätigkeitsorganisationen auf nur sechs – unter anderem die Lepra-Mission. Bis zu ihrem Tode vor 25 Jahren blieb Diana ihre Schirmherrin.