
Kampagne «Zero Lepra» startet mit Welt-Lepra-Tag - 22. Januar 2020
«Der Welt-Lepra-Tag ist immer am letzten Sonntag im Januar», sagt Markus Freudiger, Geschäftsleiter der Lepra-Mission Schweiz. «An diesem Tag denkt man an die Menschen, die in unserer Welt oft vergessen werden. Die ärmsten der Armen. Es ist auch ein Tag, der im Gedenken an Mahatma Ghandi eingesetzt worden ist, da er sich stark für die Lepra-Kranken eingesetzt hat.»
Zum aktuellen Lepra-Tag wird nun eine neue Kampagne gestartet. «Diese nennt sich ‘zerolepra.ch’ und mit dieser Kampagne wollen wir Lepra bis ins Jahr 2035 endgültig stoppen, dass es bis dann keine Neuansteckungen mehr bei Kindern gibt.»
Verfolgt wird eine Dreipunkte-Strategie um das Ziel von «Zero Lepra» zu erreichen. «Das bedeutet ‘Zero Ansteckungen’, dass sich bis 2035 niemand mehr ansteckt. Dazu müssen wir die Leute frühzeitig finden, damit man sie früh behandeln kann.»
Ziel: Keine Diskriminierung mehr
Das führe zum zweiten Punkt, «und das sind ‘Zero Behinderungen’. Wenn wir die Leute frühzeitig finden und sie behandeln können, dann zerstört die Krankheit den Körper nicht und es treten keine Behinderungen ein.»
Der dritte Punkt ist: «Zero Diskriminierung. Lepra-Kranke sind wohl die Bevölkerungsgruppe, die am stärksten wegen einer Krankheit diskriminiert sind. Wenn sie nicht diskriminiert werden, verstecken sie sich nicht, weil sie nicht stigmatisiert werden und lassen sich eher behandeln.» So spielen diese drei Punkte zusammen, «dadurch hoffen wir, dass wir Lepra endgültig aus der Welt schaffen können.»
Forschung stärken
Es sei so, dass die Lepra-Mission alleine dieses Ziel nicht erreichen könne. «Wir wollen es erreichen durch eine Koalition mit verschiedenen Partnern, mit verschiedenen Organisationen, Regierungen und Unternehmen, die sich alle für dieses Ziel einsetzen.» Auf diese Weise werde die Koordination besser, die Forschung werde beschleunigt und Fachwissen mobilisieren sowie Fürsprache und Mittelbeschaffung intensivieren.
«Es braucht mehr Gelder, damit man forschen kann, ein Früh-Diagnose-Tool herausfinden, unter Umständen einen Impfstoff, damit man die Leute so schützen kann.»
Früh erkennen hilft beim Stoppen
Die nächsten Schritte der globalen Partnerschaft sind die Anstrengungen im Forschungsbereich, «damit man ein Früh-Erkennungs-Tool entwickeln kann. Damit man die Leute in dem Stadium wo sie sich angesteckt haben, aber die Krankheit noch nicht ausgebrochen ist, dass man weiss, dass sie das Bakterium in sich tragen und wie es bekämpfen können.»
Das ist Lepra
Lepra ist eine Armutskrankheit, die in unseren Breitengraden nicht zu finden ist. Aber dort, wo die Armut in dieser Welt am grössten ist, in Afrika und Asien, dort kommt Lepra vor. «Man steckt sich durch Tröpfchen-Infektion an, wo die Leute auf engem Raum in unhygienischen Verhältnissen zusammenleben – wenn man so längere Zeit zusammen lebt, kann man sich anstecken.»