Alex Kurz – ein Pfarrer ermutigt bei Feiertags-Blues - 30. Dezember 2020
«Das Gute am Blues ist, dass er etwas ausdrückt, das wir sonst nur versteckt oder gar nicht rauslassen», sagt Alex Kurz, Pfarrer von Rohrbach und langjähriger Musiker. «Viele Menschen klagen, viele jammern, dies aber so versteckt, dass es das Gegenüber zwar merkt, aber es nie wirklich auf dem Tisch ist. Das ist zum Zuhören mühsam, man kann nicht wirklich helfen und es entlastet auch nicht. Im Blues kommt es ungefiltert, gerade und ehrlich – und es entlastet, wenn man es rauslässt.»
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Von den Wurzeln her ist Blues eine Abart von Gospel. «Das Klagen geht im Blues ob bewusst oder nicht zu Gott. Dort ist die Klage deponiert, ich bin entlastet und weiss, dass ich gehört werde. Durch Corona haben wohl viele Menschen ihre Klage wieder formuliert und es vielleicht ohne zu wissen bei Gott deponiert, der es hört und ernst nimmt.»
Klage hat festen Platz
«Die Klage hat im Glauben ihren festen Platz», bilanziert Alex Kurz. «Die Hälfte der Psalme sind Klagepsalme. Und ich würde wagen, so weit zu gehen, dass ich sagen würde: Wer sich gewohnt ist bei Gott zu klagen, hat es nicht nötig, bei den Leuten zu jammern.»
«Weihnachten diesmal schwieriger, aber …»
Weihnachten war in diesem Jahr schwieriger, sagt Alex Kurz. «Vielleicht hatte es ein paar bluesige Untertöne, aber das muss nicht falsch sein, Blues heisst, dass ich etwas zur Sprache bringe bei Gott. Ich kann es deponieren, es entlastet mich und ich kann in ein neues Jahr vorangehen.»