Claudia Dahinden – Wie eine Uhrmacherin plötzlich Verbrecher jagt - 1. Februar 2023
Die Grenchner Autorin Claudia Dahinden legt den zweiten Teil ihrer Trilogie «Die Uhrmacherin» vor. Eine junge Lehrerin aus Luzern durchläuft im Grenchen der Jahre 1873 und 1874 eine Uhrmacher-Lehre und stellt sich den Fragen ihres Glaubens.
«Im zweiten Band tauchen wir ein in die Uhrmacher-Lehre von Sarah. Diese Ereignisse spielen etwa ein halbes Jahr nach dem Ende des ersten Bandes», gibt die Grenchner Autorin Claudia Dahinden einen Überblick in die Fortsetzung ihres historischen Romans. «Dort treffen wir auf eine Reihe von Verbrechen im Internat Breitenstein.»Sarah besucht eine Theateraufführung im Internat Breitenstein. Claudia Dahinden gewährt einen Einblick: «Am Ende des Abends wird eine schockierende Entdeckung gemacht – was das genau ist, verrate ich an dieser Stelle nicht.»Dem Verbrechen begegnet
Die Trilogie dreht sich um das Leben von Sarah Siegwart. «Sie ist eine junge Lehrerin aus Luzern, die nach Grenchen zieht, sich für die Uhrmacherei begeistert und eine Lehre beginnt. Hier in Grenchen findet sie eine neue Heimat.»In den drei Bänden begegnet sie verschiedenen Verbrechensfällen, in welche sie hineingezogen wird. «Und sie beteiligt sich daran, diese aufzulösen.»
Mit Glaubensfragen konfrontiert
Das Buch spielt 1873 und 1874. «Damals spielte der Glaube allgemein eine grössere Rolle als heute», erklärt Claudia Dahinden. «Im Kanton Solothurn war es die Zeit der Konflikte zwischen der Römisch-Katholischen Kirche sowie der neu entstehenden Christkatholischen Kirche. Sarah stammt aus einem katholischen Haus aus dem Kanton Luzern.»
In Grenchen wird sie mit dem Konflikt konfrontiert. «Sie hat selbst auch Glaubenszweifel, da ihr Verlobter bei einem mysteriösen Unfall gestorben ist. Dadurch wird sie noch mehr mit Fragen rund um den Glauben konfrontiert.»
Grenchen und Glaube
Wichtig ist für Claudia Dahinden, die in der Bewegung Plus in Grenchen unter anderem Worship-Musik macht, dass ihre Bücher aufbauend sind und wichtige Themen beinhalten. «Wie unter anderem Identität, Vergebung und sich mit der Vergangenheit versöhnen. Oder – ein Thema, das ich selbst gut kenne – dass man sich von der Vorstellung löst, die die Erwartungen von allen anderen erfüllen zu müssen. Natürlich möchte ich meine Leserinnen und Leser aber auch unterhalten und berühren, und etwas trockener Humor darf nicht fehlen.»
Neben dem Glauben ist auch ihre Heimatstadt Grenchen zentral in den drei Bänden (das dritte Werk erscheint im Dezember 2023). «Es ist eine Hommage an meine Heimatstadt und ihre Geschichte. Ich bin gespannt, wie die Grenchner selbst das Werk aufnehmen. Bestenfalls wird auch unser Lokalstolz etwas gefördert – und das Bewusstsein für die eigene Geschichte. Zu wissen, wo wir herkommen, kann uns helfen, die Gegenwart zu verstehen. Damals standen zum Beispiel Auswanderungs-Inserate in unseren Zeitungen, weil die wirtschaftliche Lage so schwierig war. Das haben viele Schweizer vergessen.» Die Hauptfiguren im Roman sind fiktiv, leben aber in der wahren historischen Umgebung.
(Dieser Text ich auch bei Livenet.ch erschienen)